Geisterstädte der Mojave-Wüste: Eine Reise in die Vergangenheit Kaliforniens

Vom Silberboom bis zur modernen Erkundung und Einblick in die Geheimnisse der Geisterstädte der Mojave-Wüste

Kalifornien ist für seine Strände, Hollywood und Technologie bekannt. Doch weit entfernt von diesem modernen Glanz liegen vergessene Städte, die einst voller Leben und Möglichkeiten waren. In der Mojave-Wüste, zwischen endlosen Sanddünen und kargen Hügeln, verbergen sich Geschichten von Gold- und Silbergräbern, Pionieren und Träumern.

Calico - Das Silberparadies

1881 war das Gründungsjahr von Calico, einer Stadt in der Nähe von Barstow. Dank der Entdeckung großer Silbervorkommen wurde die Stadt zu einem der reichsten Bergbaugebiete Kaliforniens. In den besten Zeiten lebten etwa 1.200 Menschen in Calico und genossen ein relativ hohes Wohlstandsniveau. Von Hotels über Saloons bis hin zu einem eigenen Chinatown und Rotlichtviertel – Calico hatte alles. Doch im Laufe der 1890er Jahre fiel der Silberpreis, und die Stadt wurde verlassen. Heute zeugen nur noch Ruinen und eine Handvoll restaurierter Gebäude von dieser vergangenen Ära.

Calico fand in den 1950er Jahren einen Retter in Walter Knott, dem Gründer von Knott's Berry Farm. Er kaufte die Stadt und ließ viele Gebäude im Stil der 1880er Jahre restaurieren. 2005 erklärte der damalige Gouverneur Arnold Schwarzenegger Calico zur "Silber Rush Ghost Town" Kaliforniens, und es wurde als State Historical Landmark ausgezeichnet.

Randsburg und Umgebung - Goldene Zeiten

Etwa 200 Kilometer südwestlich von Calico, entlang des Highway 395, liegen die kleinen Städte Randsburg, Johannesburg und Red Mountain. Benannt nach dem Witwatersrand in Südafrika, wurde die Gegend vor allem für ihre Gold- und Silbervorkommen bekannt. Randsburg ist dabei eine Besonderheit, denn es handelt sich um eine "lebende Geisterstadt". Die Gelbe Aster-Mine und andere Minenprojekte wurden in den 1980er und 1990er Jahren wiederbelebt, und die Firma Glamis Gold Corp. fördert noch heute Gold aus alten Abraumhalden.

Ballarat - Das vergessene Dorf

Ein weiteres Beispiel ist Ballarat, gegründet 1896 und benannt nach der australischen Stadt. Es diente als Versorgungsstation für die Minen in den Panamint-Bergen. Heute ist Ballarat fast vollständig verlassen, bietet aber ein interessantes Panorama für Fotografen und Abenteurer.

Die Geisterstädte der Mojave-Wüste sind mehr als nur staubige Relikte der Vergangenheit. Sie sind Zeugen einer Zeit, in der das Streben nach Reichtum viele Menschen in diese entlegenen Wüstenregionen zog. Heute bieten sie eine einzigartige Gelegenheit, einen Blick in die Pioniergeschichte Kaliforniens zu werfen, und sie ziehen sowohl Geschichtsfans als auch Abenteurer und Fotografen an. Wer sich für die Geheimnisse der Vergangenheit interessiert, findet hier eine Goldgrube voller Geschichten.

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