Monument Valley: Zwischen Filmikonen und Navajo-Erbe
Das Monument Valley, im Herzen des amerikanischen Südwestens gelegen, ist für viele ein Sinnbild des Wilden Westens, geprägt durch atemberaubende Sandsteinformationen, die wie Monumente aus der Wüstenlandschaft herausragen. Doch hinter dieser beeindruckenden Fassade verbirgt sich eine tiefere und komplexere Geschichte, die von der Filmindustrie bis hin zu den Umweltproblemen und dem Erbe der Ureinwohner reicht.
Von der Frühgeschichte der Navajo bis zum heutigen Tag
Die Navajo, oder Diné, wie sie sich selbst nennen, sind das größte Stammesvolk der USA. Die mächtigen Landschaften des Monument Valleys, von ihnen als "Tse'Bii'Ndzisgaii" bezeichnet, sind tief in ihrem kulturellen und spirituellen Erbe verwurzelt. Historisch gesehen haben die Navajo seit dem 15. Jahrhundert in dieser Region gelebt. Doch ihr Verhältnis zum Land wurde durch die Enteignungen und Umsiedlungen der amerikanischen Siedler, insbesondere während des "Long Walk" in den 1860er Jahren, erschüttert.
Hollywoods Entdeckung und Verewigung
In den 1930er Jahren wurde das Monument Valley zur bevorzugten Kulisse für den archetypischen Wilden Westen. Der Regisseur John Ford und Schauspieler John Wayne waren maßgeblich an dieser Popularisierung beteiligt. Filme wie "Stagecoach" und "The Searchers" präsentierten das Tal als ultimatives Symbol des amerikanischen Westens.
Uranbergbau und seine Auswirkungen
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet um das Monument Valley auch für seine Uranvorkommen bekannt. Der Beginn des Kalten Krieges führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Uran, einem wichtigen Bestandteil für Atomwaffen und Kernenergie. Die US-Regierung förderte den Abbau auf dem Land der Navajo, oft ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen oder angemessene Information über die Gefahren der Radioaktivität. Dies hatte katastrophale gesundheitliche und ökologische Folgen für die Navajo-Gemeinschaften und die Umwelt.
Ein Wandel im Bewusstsein
Die Auswirkungen des Uranabbaus sind heute noch spürbar, und es gibt verstärkte Anstrengungen, die Umweltschäden zu beheben und das Bewusstsein für die Vergangenheit und die derzeitigen Herausforderungen der Navajo zu schärfen. Das Monument Valley Tribal Park, verwaltet von der Navajo-Nation selbst, bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit der Geschichte, Kultur und den Umweltproblemen der Region.
Das Monument Valley steht exemplarisch für die Verschmelzung von natürlicher Schönheit, Filmgeschichte, dem Erbe der Ureinwohner Amerikas und Umweltkrisen. Es lädt dazu ein, tiefer zu blicken und zu erkennen, wie Landschaft, Kultur und Geschichte untrennbar miteinander verwoben sind. Natürlich! Hier ist die Einleitung auf Deutsch:
Einige der bekanntesten Filme, die in Monument Valley gedreht wurden:
1. Ringos großes Abenteuer (Stagecoach) (1939) - Dieser klassische Western unter der Regie von John Ford war einer der ersten großen Filme, die die Schönheit von Monument Valley zur Schau stellten. Er brachte John Wayne den Durchbruch.
2. Faustrecht der Prärie (My Darling Clementine) (1946) - Ein weiterer Film von John Ford in Monument Valley, der die Geschichte von Wyatt Earp und dem O.K. Corral erzählt.
3. Der schwarze Falke (The Searchers) (1956) - Dieser Film, oft als einer der besten Western aller Zeiten betrachtet, wurde von John Ford inszeniert und zeigt John Wayne in einer Hauptrolle. Er nutzt ausgiebig die Aussichten von Monument Valley.
4. Easy Rider (1969) - Obwohl kein Western, hat dieser Kultfilm mit Peter Fonda und Dennis Hopper eine unvergessliche Szene, in der sie durch das Tal fahren.
5. Forrest Gump (1994) - Die Szene, in der Forrest (gespielt von Tom Hanks) beschließt, mit dem Laufen aufzuhören und nach Hause zurückzukehren, wurde in Monument Valley gedreht.
Neben diesen Filmen sind die atemberaubenden Landschaften von Monument Valley in zahlreichen anderen Filmen, Werbespots und Fernsehsendungen aufgetaucht. Die charakteristischen Buttes und weiten offenen Räume haben es zu einem Favoriten für Filmemacher gemacht, die das Wesen des amerikanischen Westens einfangen möchten.