Wie wird der Präsident in Amerika gewählt?

Da wir uns in den nächsten Tagen im Herzen der amerikanischen Politik, in Washington D.C., aufhalten, und die nächste Präsidentschaftswahl bald wieder vor der Tür steht, sollten wir natürlich auch ein wenig über Politik plaudern. Das heutige Thema ist das umstrittene Wahlsystem der USA! Ob es gut oder schlecht ist, darüber kann man natürlich diskutieren. Wie wird eigentlich der Präsident in den USA gewählt? Das amerikanische Wahlsystem unterscheidet sich tatsächlich deutlich von dem vieler anderer Länder.

Wie wird der Präsident in Amerika gewählt?

In den USA wird der Präsident nicht direkt durch die Mehrheit der Wählerstimmen gewählt. Stattdessen kommt ein System namens "Electoral College" zum Einsatz. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl von sogenannten Wahlmännern, die auf die Bevölkerung des jeweiligen Staates basieren. Wenn ein Kandidat in einem Bundesstaat die Mehrheit der Wählerstimmen erhält, bekommt er normalerweise alle Wahlmänner dieses Staates.

Warum sind manche Staaten wichtiger als andere?

Nicht alle Staaten sind gleich wichtig im Rennen um die Präsidentschaft. Manche Staaten wie Kalifornien, Texas oder Florida haben viele Wahlmänner. Andere wie Wyoming oder Vermont haben nur wenige. Gewinnt ein Kandidat also in den "großen" Staaten, ist das ein riesiger Schritt Richtung Sieg. Außerdem gibt es "Swing States," also Staaten, die mal für die Demokraten und mal für die Republikaner stimmen. In diesen Staaten wird besonders intensiv Wahlkampf betrieben, weil sie das Zünglein an der Waage sein können.

Das magische Ziel: 270 Wahlmänner

Um Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, braucht ein Kandidat mindestens 270 Wahlmännerstimmen. Das ist die absolute Mehrheit der insgesamt 538 Wahlmänner.

Gibt es Beispiele, wo der Kandidat mit weniger Wählerstimmen gewonnen hat?

Ja, das ist passiert! Ein prominentes Beispiel ist die Wahl im Jahr 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore. Gore hatte landesweit mehr Wählerstimmen, aber Bush gewann in den entscheidenden Staaten und kam auf über 270 Wahlmänner. Ähnlich war es 2016, als Donald Trump gegen Hillary Clinton antrat. Clinton hatte mehr Wählerstimmen, aber Trump gewann in den entscheidenden "Swing States" und wurde somit Präsident.

Die 10 US-Bundesstaaten mit den meisten Wahlmännern: Schlüsselstaaten in der Präsidentschaftswahl

  1. Kalifornien - 55 Wahlmänner

  2. Texas - 38 Wahlmänner

  3. Florida - 29 Wahlmänner

  4. New York - 29 Wahlmänner

  5. Pennsylvania - 20 Wahlmänner

  6. Illinois - 20 Wahlmänner

  7. Ohio - 18 Wahlmänner

  8. Georgia - 16 Wahlmänner

  9. Michigan - 16 Wahlmänner

  10. North Carolina - 15 Wahlmänner

Diese Bundesstaaten haben insgesamt eine erhebliche Bedeutung im Wahlkampf, da sie eine große Anzahl an Wahlmännerstimmen repräsentieren. Ein Sieg in einem oder mehreren dieser Staaten kann für einen Präsidentschaftskandidaten entscheidend sein.

Die wichtigsten Swing States in den USA: Entscheidende Schlachtfelder in Präsidentschaftswahlen

  1. Florida - 29 Wahlmänner

  2. Pennsylvania - 20 Wahlmänner

  3. Ohio - 18 Wahlmänner

  4. Michigan - 16 Wahlmänner

  5. North Carolina - 15 Wahlmänner

  6. Wisconsin - 10 Wahlmänner

  7. Arizona - 11 Wahlmänner

  8. Nevada - 6 Wahlmänner

  9. Iowa - 6 Wahlmänner

  10. New Hampshire - 4 Wahlmänner

Diese Staaten können entweder demokratisch oder republikanisch wählen und haben oft einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen. Wahlkampagnen konzentrieren sich in der Regel stark auf diese Staaten, um die notwendigen Wahlmännerstimmen für den Sieg zu sichern.

Das amerikanische Wahlsystem kann kompliziert und umstritten sein, aber es ist einzigartig in seiner Art. Es ist nicht einfach eine Mehrheitswahl; es ist ein System, das die verschiedenen Regionen des riesigen Landes berücksichtigt. Deshalb ist es möglich, dass ein Kandidat die Präsidentschaft gewinnen kann, auch wenn er weniger Wählerstimmen hat, solange er die "richtigen" Staaten gewinnt.

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